SARTI SITHONIA CHALKIDIKI
(ΣΑΡΤΗ ΣΙΘΩΝΙΑ ΧΑΛΚΙΔΙΚΗ)

Sarti (griechisch Σάρτη) befindet sich zentral an der Ostküste von Sithonia und ist ca. 150 km von Thessaloniki entfernt. Etwa 1 150 Einwohner (Stand einer Volkszählung 2011) leben ganzjährig in dieser Region. Die Stadt wurde nach dem historischen König Sartis benannt. Das heutige Sarti liegt auf dem Gebiet der antiken Stadt Sarte. Im ca. 14. Jahrhundert entstand das Klostergut Sartis am gleichen Ort, wurde aber im 17. Jahrhundert wieder verlassen. Erst 1922 wurde das Gebiet von griechischen Flüchtlingen in Folge der griechischen Niederlage im Griechisch-Türkischen Krieg neu besiedelt.

Die relativ große Landschaft von Sarti erstreckt sich nördlich bis zum benachbarten Ort Agios Nikolaos und endet südlich im Strandbereich Sykia. Westlich führt das Gebiet über das Itamos-Massiv und grenzt an den Bereich von Neos Marmaras. Das Zentrum von Sarti befindet sich an der 'Bucht von Sarti' unmittelbar an der Küste des Singitischen Golfes. Das großflächige Hinterland von Sarti liest weitgehend in den Bergen. Ackerbau ist daher nur bedingt möglich und begrenzt sich auf 2 nutzbare Bereiche.

Das Landschaftsbild von Sarti vereint weites Bergland, grüne Hügel, lange Sandstrände und abgelegene Buchten vor kristallblauem Meer. Im Zentrum und an verschiedenen Ständen außerhalb des Urlaubsortes sorgen traditionelle Tavernen das leibliche Wohl der Besucher. Eine große Auswahl an Beachbars veranstaltet ein abwechslungsreiches Musik- und Sommer-Programm. Sarti bietet mit einer der weitesten Küstenlandschaften auf Sithonia auch viele abgelegene Strände und Buchten, in denen man Abseits des Trubels in Ruhe Sonne und Strand genießen kann. Durch die östliche Lage der Küste von Sarti sind atemberaubende Sonnenaufgänge über dem Berg Athos zu bewundern.

Wenige Kilometer östlich von Sarti liegt eines der interessantesten Strandgebiete in Chalkidiki: der Orange Beach, auch ‚Kavourotrypes'' genannt (griechisch Καβουρότρυπες, Krabbenlöcher). Die Krabbenlöcher verdanken ihren Namen den vielen Buchten und Aushöhlungen, die durch Erosion im Stein entstanden sind. Die populärste Naturformation dieser Küste ist ein strandnah gelegene Felsen, der durch Wind und Wasser in Form eines Frauenkörpers geschliffen wurde. In dessen unmittelbarer Umgebung wurden weitere Figuren von Künstlern aus dem Felsen herausgearbeitet. Früher ein Nudisten-Camp (die Gravur des Nudistenvereins ‚Dionisios' ist bis heute in den Fels gemeißelt), später von Hippies okkupiert, hat dieses Gebiet bis heute nichts von seiner entspannte Atmosphäre verloren und begeistert mit wunderschöner Natur in Verbindung mit lebensnaher Kunst.

kavourotrypes-panorama-sithonia-halkidiki-greece-widelogoOb durch Unterhaltung an Strandbars, ein spannendes Nachtleben, Entspannung an abgelegenen Buchten, Wanderung durch Berglandschaften oder die Besichtigung kultureller Monumente; Sarti ist eine Region, in der jeder die Möglichkeit hat sich den Urlaub individuell zu gestalten.

Der ursprüngliche Name dieser von Flüchtlingen gegründeten Siedlung war Nea Afisia (griechisch Νέα Αφησιά) in Erinnerung an die verlassene Heimat Afisia, einer kleinen Insel im Binnenmeer von Marmaras. Die Neugründung entstand auf dem historischen Gebiet Sarte und den Resten des vor langer Zeit verlassenen Klostergutes Sartis, welches schließlich zur Namensgebung Sarti führte.
Bis zur Bau der Ringstraße in den sechziger Jahren und der Anbindung an das Verkehrsnetz von Chalkidiki blieb die Ortschaft Sarti weitgehend isoliert und war nur per Boot zu erreichen. Die Bewohner der von dieser abgeschiedenen Gemeinde beschäftigten sich primär mit Fischerei und Landwirtschaft. Der Fertigstellung der Straße folge ein deutlicher wirtschaftlicher Aufschwung und das Gebiet wurde touristisch erschlossen.
Der Hafen von Sarti, einstmals einziger Zugang zu der Siedlung, wird seit dem Bau der Straße ausschließlich als Fischerhafen und Ausgangspunkt verschiedener touristischer Bootsausflüge genutzt.
Im Zuge der griechischen Verwaltungsreform im Jahr 1997 wurden Sarti, Sykia und Toroni zu der Stadtgemeinde ‚bzw. dimos' (griechisch δήμος) Toroni zusammengeschlossen. Toroni ist die kleinste der Ortschaften, spielte aber in der Antike eine bedeutende Rolle. Verwaltungssitz der Gemeinde war Sykia. 2010 wurden die verschiedenen Verwaltungsbereiche in Sithonia zu einer einzigen Gemeinde vereint.

Vor der Neugründung der Siedlung wurde das Land von dem Kloster Xeropotamou (griechisch Μονή Ξηροποτάμου‚ Kloster am Trockenbach) aus der Mönchsrepublik Athos geleitet. Im 14 Jahrhunderts wurde zwischenzeitlich eine kleine Siedlung des Klostergutes unter dem Namen Sartis gegründet, allerdings im Laufe der Geschichte wieder aufgegeben. Piratenangriffe im 17. Jahrhundert sind die wahrscheinlichste Erklärung dafür, weshalb die Siedlung verlassen wurde.

Sarti und dessen Umgebung liegt auf dem Gebiet der antiken Siedlung Sarte. Vor der Etablierung als eigenständige Stadt war die Siedlung Teil des nahegelegenen, historischen Toroni. Genaue Daten und geschichtliche Hintergründe zur Separierung der Städte liegen nicht vor.
Zum geographischen Herkunft der Bevölkerung der historischen Siedlung können nur Vermutungen angestellt werden. Es ist möglich, dass die Ortschaft wie vielerorts in Chalkidiki von euböischen Kolonisten aus der südwestlich gelegenen Region Chalkis besiedelt wurde. Da die Gegend allerdings nachweißlich schon seit der frühen Steinzeit bewohnt wurde, kann es sich bei den Bewohnern Sartes auch um die ursprünglich beheimatete Bevölkerung handeln. Die These wird durch Abweichungen zu den charakteristischen Eigenheiten im Vergleich zu Siedlungen Chalkischen Ursprungs bestärkt.

Zur Zeit der persischen Invasion mit dem Ziel der Unterwerfung der griechischen Stadtstaaten unter Führung von Xerxes I lag auch Chalkidiki auf der Marschroute der persischen Armeen. So wie Galepsos, Singos und Toroni wurden auch die Einheimischen der Stadt Sarte zwangsrekrutiert. Nach der Niederlage der Perser wurde diese sowie weitere Ortschaften in den attischen Seebund aufgenommen haben selbigen aber vor Beginn der Peloponnesischen Krieges wieder verlassen um sich dem Königreich Potideia anzuschließen. Nach einer Verordnung des Königs Peridikkas wurde die Bevölkerung vieler Gemeinden auf Sithonia in die Stadt Olynthos umgesiedelt. Während des Peloponnesischen Krieges wurden weite Teile Sithonias von Athen eingenommen. Trotz dem darauf folgenden Nikiasfrieden kehrten nur wenige nach Sithonia zurück. Inwieweit diese Ereignisse auch den konkreten historischen Verlauf der Ortschaft Sarte beeinflussten ist nicht bekannt. Mangels historischer Aufzeichnungen oder nennenswerter Funde die eine Existenz nach 415 v. Chr belegen, bleibt ungewiss, wann Sarte letztendlich zerstört oder verlassen wurde. Ruinen der antiken Siedlung sind nicht vorhanden.