Sithonia, oder "das zweite Bein", wie es lokal genannt wird, ist eine Halbinsel und gleichnamige Gemeinde im südlichen Gebiet von Chalkidiki in der Region Makedonien in Nordgriechenland. Sithonia ist die mittlere der drei Halbinseln, liegt zwischen Kassandra und Athos und ist umgeben von dem Toronean-Golf im Westen sowie dem Sigitan-Golf im Osten. Der Sitz der Gemeinde ist Nikiti, berühmt durch seine malerischen Gassen und traditionellen Steingebäude.

Verglichen mit der benachbarten Halbinsel Kassandra, umfasst Sithonia eine weitaus größere Fläche und ist weniger besiedelt. Für den Besucher bedeutet dies die Idylle vieler unberührte Landschaften, die von einem zentralen Bergpanorama sowie vielen Stränden Klippen und Buchten entlang der Küste definiert werden.

Freuen Sie sich auf einen Aufenthalt in einer großartigen Umgebung, traditionelle Dörfer, historische Orte, weite Küsten, versteckte Strände und der größte Naturhafen in Griechenland. Sithonia ist ein Paradies für Entspannung, bietet aber viele Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Naturliebhaber profitieren von vielseitigen Wanderwegen und Tauchplätzen. Traditionelle Restaurants sorgen für das körperliche Wohlbefinden.

 

Die Dörfer von Sithonia

Nikiti, Agios Nikolaos, Vourvourou, Neos Marmaras, Toroni, Sarti, Sykia, Metagitsi

nikiti sithonia 300x200 agia panagias sithonia 300x200 vouvourou sithonia 300x200
neos marmaras sithonia 300x200 toroni sithonia 300x200 sarti sithonia 300x200
sykia sithonia 300x200 metagitsi sithonia 300x200  

 

 

 

Sithonia - Geographie & Geschichte

Sithonia (griechisch: Σιθωνία) umfasst das Gebiet der mittleren Halbinsel von Chalkidiki und erstreckt sich geographisch von der im Norden gelegenen Ortschaft Metangitsi in Zentral-Chalkidiki bis zum Kap im Süden. Der Verwaltungssitz der Region befindet sich in Nikiti. Sithonia ist seit der Antike durchgehend bewohnt. Der Name Sithonia leitet sich von Sithon, Sohn des Gottes Poseidon, ab.

Die Landschaft von Sithonia ist geprägt von weiten Gebirgszügen, dichten Wäldern und unberührten Küstengebieten mit ausgedehnten Sand- und Kiesstränden. Das Straßennetz entlang der Küste führt durch idyllische alte Dörfer und spektakuläre Landschaften. Besiedlung und Bevölkerungsdichte sind trotz der Größe des Gebietes auf einem geringen Niveau. Das Zentrum der Halbinsel wird von dem Gebirgszug Itamos dominiert, dessen Gipfel eine Höhe von 816m erreicht. Das Itamos-Massiv führt unweit der Siedlung Vouvourou im Südosten der Halbinsel in die Berglandschaft Karvounas. Westlich ist Sithonia vom Toronäischen Golf (auch bekannt als Golf von Kassandra) umgeben, von wo aus man die Halbinsel Kassandra erblickt. Östlich liegt der Singitische Golf (ebenfalls bekannt als Golf von Athos) mit Blick auf die Mönchsrepublik der Halbinsel Athos. Der südlichste Punkt Sithonias ist Kartalia. Seine eindrucksvollen, felsigen Strände führen bis zu der Hafenausfahrt der Bucht von Porto Koufo, dem größten Naturhafen Griechenlands, der schon in den Schriften des antiken griechischen Strategen und Historikers Thukydides (griechisch: Θουκυδίδης) erwähnt wurde.

Das nördlich von Porto Koufo gelegenen Toroni wurde bereits in der frühen Antike errichtet. Die Ruinen der Befestigungsanlagen sind noch heute zu bewundern.

Zu Sithonia gehört - bis auf wenige Ausnahmen - eine Vielzahl kleiner unbewohnter Inseln vor dessen Küste.

Im Westen der Halbinsel, auf dem Gebiet der antiken Siedlung Galepos, bildet Neos Marmaras die mit ca. 3000 Einwohnern größte Ortschaft und das wichtigste Handelszentrum der Region Sithonias. Hier fand 2003 auch das Europäische Gipfeltreffen statt. Neos Marmaras wurde von Flüchtlingen der Insel Marmaras 1922 gegründet. Außerhalb der Ortschaft befindet sich das elegante Urlaubsresort Porto Karras, welches auch für seine erlesenen Weine bekannt ist. Im Itamos Bergland auf einer Höhe von 350m und 5km nordöstlich von Neos Marmaras liegt das zwischenzeitlich verlassene und nun wieder bewohnte Bergdorf Parthenonas (griechisch: Παρθενώνας).

Im südlichen Bergland von Sithonia liegt das Dorf Sykia, das mit seinen unter Denkmalschutz stehenden Windmühlen aus dem Jahr 1890 einen interessanten Einblick in die regionale Volksarchitektur liefert und einen Besuch wert ist.

Sarti ist ein touristisches Dorf mit einer bestechenden Mischung aus Bergen, Meer und schönen Stränden mit türkisfarbenem Wasser. Eines der interessantesten Strandgebiete ist der nördlich von Sarti gelegene Orange Beach oder ‚Kavourotrypes' (übersetzt: ‚Krabbenlöcher'). Die Krabbenlöcher verdanken ihren Namen den vielen Buchten und Aushöhlungen, die durch Erosionen im Stein entstanden sind. Die populärste Naturformation ist ein im Wasser gelegener Felsen, der durch Wind und Wasser in die Form eines Frauenkörpers geschliffen wurde. In dessen unmittelbarer Nähe wurden weitere Figuren von Künstlern aus dem Felsen herausgearbeitet. Früher ein Nudisten-Camp (die Gravur des Nudistenvereins ‚Dionisios' ist bis heute in den Fels gemeißelt), später von Hippies okkupiert, hat dieses Gebiet bis heute nichts von seiner entspannten Atmosphäre verloren und begeistert mit wunderschöner Natur in Verbindung mit lebensnaher Kunst.

Agios Nikolaos liegt an der nördlichen Ostküste Sithonias und umfasst verschiedene Siedlungen, darunter die Gebiete Vouvourou, Salonikiou Beach und das Hafengebiet Ormos Panagias, von dem aus zahlreiche Schiffe in Tagesausflügen die auf Athos gelegene Mönchsrepublik umsegeln. Südlich des Hafengebietes öffnet sich ein phantastisches Panorama auf die gegenüberliegenden Inseln Diaporos, Elia Agiou Nikolaou, Persiteri und Aibelitsi.

Die Strände Azapiko, Tristinika, Korakas, Marathias, Kalamitsi, Kriaritsi sind bekannt für die malerische Schönheit ihrer naturbelassenen Landschaft.

Die Einwohner Sithonias beschäftigen sich ganzjährig - je nach Örtlichkeit - vorwiegend mit Fischerei, Imkerei, Landwirtschaft inklusive der Oliven- und Olivenölproduktion. Während der Sommermonate ist der Tourismus ein wichtiger Einkommensbestandteil.

Geschichte in der Antike:

Archäologische Funde in Sithonia belegen, dass das Gebiet schon seit der Altsteinzeit besiedelt wurde. Im 7. Jh. v. Chr. kolonisierten Bewohner von Euböa und Eretria aus der südwestlichen Region Chalkis das Gebiet Sithonia und gründeten die Städte (‚Polis') Singos und Galepsos. Singos befand sich in der heutigen Region von Agios Nikolaos, Galepsos lag in dem heutigen Gebiet von Neos Marmaras. Da das Gebiet Sithonia auf der Marschroute des persischen Großkönigs Xerxes I. im Feldzug gegen die griechischen Stadtstaaten lag, wurden die hiesigen Einwohner zwangsrekrutiert. Nach der Niederlage Persiens kehrten die Einwohner von Singos und Galepsos in ihre Gebiete zurück. Um zukünftig griechische Territorien und Handelsrouten vor eventuellen Angriffen zu schützen, wurde 478 v. Chr. unter der Leitung Athens der Attische Seebund gegründet. Viele Küstenstädte schlossen sich dem Attischen Seebund an, verließen diesen jedoch vor dem Peloponnesischen Krieg zugunsten eines Bündnisses mit der nahegelegenen Stadt Potidea.

Im Zuge eines von König Perdikkas verordneten Zusammenschlusses der Populationen kleiner Ortschaften zu einer großen Gemeinde verließen viele Einwohner ihre Gebiete, um sich der stetig wachsenden Polis Olynthos anzuschließen. Während des Peloponnesischen Krieges war Sithonia Kriegsschauplatz der aufeinandertreffenden Mächte Athen und Sparta, in dessen Verlauf Siedlungen auf Sithonia von den Athenern eingenommen wurden. Der 421 v. Chr. geschlossene ‚Nikiasfrieden' erlaubte der zuvor umgesiedelten Bevölkerung die Rückkehr in ihre Ortschaften. Dieses Angebot wurde von den Einwohnern nur bedingt angenommen und nur wenige kehrten in ihre alten Heimatorte zurück. Informationen über den weiteren geschichtlichen Verlauf der Städte Singos und Galepsos nach 421 v. Chr. liegen nicht vor.
Das Gebiet Sithonia wurde unter der Leitung von Olynthos in den Chalkidischen Bund aufgenommen, welcher allerdings nach der Niederlage gegen den von König Philip II geleiteten zweiten Olynthischen Krieg (350 – 348 v. Chr.) aufgelöst wurde. Olynthos wurde wegen seines Widerstandes in diesem Krieg zerstört und die Region Sithonia in das siegreiche Königreich Makedonien integriert.
Im 3. Makedonischen Krieg gegen das Römische Reich wurde die Makedonische Armee unter der Führung von König Perseus im Jahre 168 v. Chr. bei der Schlacht von Pygna besiegt. Diese Niederlage bedeutete das Ende des Makedonischen Reiches und führte zum Ende des hellenischen Zeitalters. 167 v. Chr. wurde Makedonien in vier republikanische föderative Gemeindebünde aufgeteilt, womit auch Sithonia unter römische Herrschaft fiel.
Zur Zeit Konstantins des Großen konvertierten die Bewohner von Sithonia sowie der meisten Regionen Makedoniens zum Christentum.