ATHITOS (AFYTOS) - KASSANDRA HALKIDIKI
(ΑΘΥΤΟΣ (ΑΦΥΤΟΣ) ΚΑΣΣΑΝΔΡΑ ΧΑΛΚΙΔΙΚΗ)
Athitos (auch ‚Afytos') ist das drittgrößte Dorf an der Landenge von Potidaia und existiert an dieser Stelle schon seit über 3000 Jahren.
Seit der Antike hat sich auch am Namen nicht viel geändert: Afiti, Afitis, Afitos (Αφύτη, Άφυτις, Άφυτος).
Die Bezeichnung Athitos hat sich erst in den letzten Jahren durchgesetzt.
Athitos ist dank seiner konsequent traditionellen Architektur einer der bekanntesten Orte in Halkidiki. Der Hausbau ist durch architektonische Auflagen kontrolliert um den klassischen Charakter zu wahren.
Die Häuser sind aus regionalem Kalkstein erbaut und werden auch mit diesem Renoviert.
Während des Sommers gibt es durchgehend Musik- und Kulturveranstaltungen sowie das Afytos-eigene Kulturfestival. Auf Plätzen und kleinen Gassen findet sich viel lokales Kunsthandwerk. All dies ist stimmig umgeben von traditioneller Architektur. Hotels, Apartments, Cafe's, Bars und Restaurants sind harmonisch in die Umgebung eingebettet und bieten sowohl Einheimischen als auch Besuchern eine Symphonie aus gelebter Kulturgeschichte.
Nähe des Dorfzentrums liegt eine Klippenpromenade, von der aus Sie die Aussicht auf die Tornaios-Bucht, die zweite Halbinsel Sithonia und den südlichen Teil Kassandra genießen können. Weiter oben auf dem höchstgelegenen Plateau haben Sie bei der ‚Koutomylos' einen wundervollen Panoramablick über die Dächer von Afytos.
Im Zentrum liegt das 1889 erbaute ‚Aletra-Haus' in dem sich heute ein Volkskundemuseum mit vielen Exponaten befindet und einen interessanten Einblick in die Geschichte von Land und Leuten liefert.
Bemerkenswert sind die vielen, alten Steinhäuser mit Inschriften und Reliefs.
Eine weiterer Halt bei der Erkundung von Afytos sind die Quellen Vrysitsa und Moudounou.
Die wahre Attraktion ist allerdings die Gesamtheit von Kultur, klassischer Architektur und die natürliche Schönheit einer traditionellen Siedlung, die auf eine Geschichte von über 28 Jahrhunderten zurückblickt.
In der Zeit der Revolution 1821 war der Ort sehr bekannt durch die Helden und Opfer, die es während dieser Zeit hervorbrachte.
Nach den Unruhen haben sich viele Bewohner des Dorfes in verschiedene, sicherere Gebiete verteilt.
Um 1827, nach der Rückkehr der Flüchtlinge, ist Afytos für viele Jahre das größte Dorf auf der Kassanda und war Mitte des 19. Jahrhunderts im Bauwesen sehr konstruktiv. 1859 wurde die dreischiffige Basilika ‚St. Dimitrios', das Juwel des Dorfes, inmitten des Platzes errichtet. Die einzigartige Architektur dieses Tempels, die alten Bilder und Reliefs an der Fassade der Südwand ist eine Sehenswürdigkeit, die ein Besucher nicht verpassen sollte.
In der zweiten Hälfte der 19. Jahrhunderts wurden noch weitere große Kirchen errichtet, die Sie leicht bei einem Spaziergang erkunden können. Darunter: St. George (1867), Mariä Himmelfahrt (1885), St. Athanasius und St. Nikolaus (Liossi).
Das antike Afytos war eine wichtige Stadt in Pallini, deren Flotte auch bei den persischen Kriegen teilgenommen hat und in den Schriften vieler alter Schriftsteller (Herodot, Thukydides, Xenophon, Aristoteles, Pausanias, Strabo und andere) erwähnt wurde.
Das Heiligtum des Dionysos (8. Jahrhundert vor Christus) und der Tempel des Ammon Zeus (4. Jahrhundert vor Christus) trugen wesentlich zu der Konsolidierung der Stadt und der bei. In der Antike und der klassischen Epoche war Afytos war eine etabliert wohlhabende Stadt und präge seine eigene Münze, auf der der Kopf des Ammon-Zeus abgebildet war.
Selbst in der Zeit vor Afytos erstreckten sich prähistorische Siedlungen verschiedener thrakischer und pelasgischer Stämme in dieser Gegend ab 3000 v.Chr. und auf der gesamten Halkidiki. Ruinenfunde von Zuwanderern aus Euböa. Chalkis und Eretria weisen auf viele kleiner Kolonien in der gesamten Region hin, die vom 8. Jahrhundert bis zum 6. Jahrhundert v.Chr. andauerte. In dieser Epoche wurde Afytos gegründet.
Die Wahl der Lage zur Gründung dieser Kolonie findet sich in der vorteilhaften Umgebung. Steile Felsen schützen vor Übergriffen aus dem Meer. Auch die kleine Bucht, die bis zum Jahre 1963 existierte, wurde als natürlicher Hafen genutzt und war ein sicherer Ankerplatz.
Das Heiligtum des Dionysus wird chronologisch mit Einwanderern aus der Region Evia in Verbindung gebracht und war für die Entwicklung des Ortes Afyt os von großer Relevanz. Das Gebiet wird erstmals in den Xenophons Schriften ‚Hellenica' namentlich erwähnt. Den Texten nach erlitt der lakedaimonischen König Agesipolis I. bei der Belagerung von Toroni 381 v.Chr. schwere Verbrennungen und ließ sich zu dem nahegelegenen Dionysus-Tempel zu einer ,schattigen Unterkunft' umgeben von ‚glänzenden und kühlen Gewässern' bringen. Nach wenigen Tagen erlag der König dem Fieber. Sein Leichnam wurde in einem mit Honig gefüllten ‚Pithari' (Tongefäß) für die Überführung nach Sparta konserviert, wo er offiziell beigesetzt wurde.
Aristoteles beschrieb das dortige Landwirtschaftsrecht als ein einzigartiges und interessantes Kapitel der altgriechischen Finanzgeschichte.